RC Würenlos vs Stade Lausanne – 21:24

12.10.2014 in Würenlos

Vierzehn Punkte aus 5 Spielen, ein solider Saisonstart, welcher die Akteure des Rugbyclub Würenlos hier in der NLB hingelegt haben. Lob kommt von allen Seiten, man könnte fast meinen, es ist ihnen ein wenig unangenehm – denn der RCW ist auf nationaler Ebene eher als „Underdog“ bekannt. Ein sympatischer kleiner Provinzclub, der jedoch mit bemerkenswertem Einsatz und Herzblut auf dem Platz agiert und auch neben dem Spielfeld den Rugbyspirit hoch leben lässt. Nach Siegen gegen Luzern, Chaux-de-Fonds und Monthey kann sich der RCW in dieser Nationalliga B aber nur noch schwierig hinter dem Aussenseiter-Image verstecken.

Ohne Probleme funktionierte diese Affiche jedoch an jenem Sonntag mitten im Oktober, als Stade Lausanne nach Würenlos anreiste. Der Traditionsclub und letztjähriger Absteiger der höchsten Schweizer Spielklasse hatte bislang die Liga nach belieben dominiert und alle weiteren Titelaspiranten klar in die Schranken gewiesen. Ob die mächtigen Spieler vom Genfersee dieses Spiel auf die leichte Schulter nahmen, ist nicht erwiesen. Klar war jedoch kurz nach Spielbeginn, leichte Schultern waren hier ungesehen. Das Heimteam trat rabiat und angriffslustig auf. Lausanne, wohl etwas überrascht, war nicht in der Lage das Spiel zu diktieren. Der gleich zu beginn enorm stark auftretende Spielmacher der Westschweizer versenkte jedoch rasch zwei Penalties aus anspruchsvoller Position. Als Antwort servierten die Platzherren nicht weniger als einen Try, welcher vom Würenloser Kickspezi auf 7 – 6 erhöht wurde. Auch weiterhin sah keiner der Anwesenden auf dem Würenloser Ländli markante Unterschiede zwischen den beiden Teams, geschweige denn einen Klassenunterschied. Es war ein harter Fight, was sich hier abspielte. Besonders als jeweils das 150-Kilo-Monster der Lausanner den Ball zwischen seine Pranken nahm, ging ein Raunen durch die einheimische Fankurve. Einige, an der Stoppung dieses Fleischberges beteiligten Würenloser, beschrieben später das Zusammentreffen/-prallen als eher kuschlig, vielleicht mit einem elefantösen, mennschlichen Tacklebag zu vergleichen. Der Berichterstatter kann jedoch bestätigen, dass diese Aussagen stets aus reichlich mit Bier benetzten Kehlen stammten. Nichts desto trotz konnten die Romands den Score um Spielmitte etwas erhöhen. Die Würenloser jedoch liessen die Gäste jederzeit spüren, dass diese Sache noch nicht gegessen war. Als kurz vor Schluss der RCW Akteur Marco Di Giacomo drei Lausanner abschmettern konnte und seinen ersten Try überhaupt legte, war wieder mächtig Stimmung in der Bude. Was leider nicht gelang, war, diesen Match noch zu gewinnen. Das bemerkenswerte an diesem Tag war aber sicherlich die Leistung des Rugby Club Würenlos. Mit hauchdünnem Vorsprung gewann Stade Lausanne die Partie und reiste mit einem flauen Gefühl nach Hause. In bislang vier Spielen kassierten Sie nur gerade 3 Gegentries. genau die selbe Anzahl drückte ihnen der NLC-Aufsteiger an diesem Tag auf die Nase.

Endstand: RC Würenlos 21 – 24 Stade Lausanne

Der RCW bedankt sich beim Referee für die Spielleitung, bei Lausanne für den fair geführten Match und ALLEN HELFERN UND ZUSCHAUERN FÜR DIE TOLLE UNTERSTÜTZUNG AM SPIELFELDRAND ! !

Man of the Match: Alan Brice
Tackler of the Match: Cory de Wit
Best Performance Trophy: Manuel Hernàndez
Tries: Jeremy To‘a, Manuel Hernàndez, Marco Di Giacomo
Conversions: Matthias Kerker (3)

Rugby Club Würenlos: 1 Martin Weisshaupt, 2 Davide Mancina, 3 Alan Brice, 4 Marco Di Giacomo, 5 Thomas Sommer, 6 Corry de Wit, 7Djibril Schmed, 8 Roman Suter, 9 Brian Jensen, 10 David Schwizer (C), 11 David Wheeler, 12 Matthias Kerker, 13 Jeremy To’a, 14 Manuel Hernàndez, 15 Lorenz Diebold, 16 Timon Inderbitzin, 17 David Wiedemeier, 18 Oliver Wolf, 19 Joel Brühlmann, 20 Arnaud Koenig, 21 Alaric Wanner, 22 Nicolas Schaffner, Clive Colbert (Coach), Ann de Wit (Medic)