Monat: Oktober 2015

RC Neuchâtel 10 – 8 RC Würenlos

17.10.2015 in Neuchâtel

Am 24. Juni 1995 überreichte der legendäre Südafrikanische Präsident Nelson Rolihlahla Mandela (†) dem strahlenden, frischgebackenen Weltmeisterkapitän Francois Pienaar die begehrte Webb-Elis-Trophäe. Die Bilder damals gingen um die Welt – und das bis damals noch fast ausschliesslich als Amateursport betriebene Rugby Union startete langsam aber sicher ins Profigeschäft. Beinahe gleichzeitig aber über 12000 Kilometer nördlich, bestritt der neu aus dem Schulsport gegründete Rugby Club Würenlos sein erstes Testspiel gegen den in der Szene bereits bestens etablierten Rugby Club Neuchâtel.

Damals als Jungspunt am Start, der heutige RCW-Präsident Oliver Wolf. Das Spiel damals konnte die unerfahrene Truppe aus dem Aargau gemäss mündlicher Überlieferung für sich entscheiden. Ansonsten waren Erfolge gegen die Neuenburger in der Vereinsgeschichte rar gesät. So reisten die Würenloser auch an jenem herbstlichen Samstag – mittlerweile mit modernem Reisecar – aber immer noch als Aussenseiter an den Lac de Neuchâtel.

Der Start ins Spiel gelang dem RCW – wohl auch zu deren eigener Verwunderung – überraschend gut.

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Die Würenloser schnürten einer fünfzehnarmigen Riesenkrake ähnelnd ihre Fängen um die verdutzten Neuenburger. Immer wieder schnellten die Angreifer in die Verteidiger, doch prallten sie Mal für Mal ab. Die RCW-Krake engte den Gegner über etliche Minuten ein, doch sie blieb zu harmlos und ohne Zähler! Und eine Weisheit kam zum Zuge, welche in vielen Ball-Sportarten gilt: wer die Chancen vorne nicht nutzt, kriegt sie hinten rein! Genau so war’s auch an diesem Tag. Die Neuenburger konnten sich befreien und erstmals überhaupt einen Fuss in Würenlos‘ 22er setzen. 4-5 energische Angriffsphasen genügten ihnen, um die ansonsten bärenstarke RCW-Abwehr zu durchschlagen. Die Einheimischen führten den Gästen hier ein tadelloses Beispiel effizienter Spielweise vor. Die erfolgreiche Erhöhung sowie ein verwandelter Foul-Penalty führten zu einem Score von 10-0 für den RCN.

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Manch ein Team hätte wohl nach einer solch drückender aber ergebnisloser Überlegenheit, gefolgt von einem gezielten Dolchstoss in den Rücken, den Mut verloren. Doch nicht diese Würenloser. Die pfeilschnellen und wendigen Angriffspieler der Neuenburger wurden fortan kontrolliert und neutralisiert, man gestand ihnen kaum noch Raum zum Atmen.

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Der RCW seinerseits gab sich noch nicht geschlagen, mittels verwandeltem Penaltykick kamen sie wieder auf 7 Punkte ran. Mutige Angriffe wurden gestartet, die Neuenburger kämpften verzweifelt um ihren Erfolg. Den Würenloser Try konnten sie jedoch nicht verhindern, nach schöner Vorarbeit beinahe der gesamten Mannschaft setzte sich der starke RCW-Flügelspieler Simon Greder auf der Seite durch.

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Leider gelang dem Kick-Spezialist die Erhöhung nicht, auch schien dem Team die Zeit durch die Finger zu rinnen. Zur riesigen Erlösung des Neuenburger Heimteams pfiff der Referee die Partie wenig später ab – der RCW unterlag dem Tabellenführer lediglich mit 2 Punkten Differenz. Ein weiterer Defensiv-Bonuspunkt war erreicht, jedoch konnte auch der glorreiche „off-Field“-Rugby Abend nicht das Gefühl besiegen, dass an diesem Tag gegen den Rugby Club Neuchâtel mehr drin lag!

 

Endstand: RC Neuchâtel 10 – 8 RC Würenlos

Der RCW bedankt sich beim Referee für die Spielleitung und bei Neuchâtel für den fair geführten Match. Die „Dritte Halbzeit“ feierten die Teams mit Sandwiches und Bier im Vereinslokal nahe dem Spielfeld zum spannenden WM-Clash: Wales vs. Südafrika!

 

Im Vorfeld zu diesem Spiel fand ein umkämpftes Spiel der beiden zweiten Mannschaften statt. Die heimische Auswahl konnte die Partie 20 – 14 gegen die Vereinigung Limmattal United (Würenlos II & Rugby Union Zürich II). Ein spezielles Dankeschön an unsere Freunde von RUZ !

Man of the Match: Roman Suter

Tackler of the Match: Tobias Fumasoli

Best Performance Trophy: Steven Blondin

Try: Simon Greder

Penalty: David Schwizer

Rugby Club Würenlos: 1 Martin Weisshaupt, 2 Timon Inderbitzin, 3 Alan Brice, 4 Marco Di Giacomo, 5 Nicolas Maloberti, 6 Cory de Wit, 7 Jan Podzorski, 8 Roman Suter, 9 Andreas Buri, 10 David Schwizer ©, 11 Stefan Wild, 12 Urs Hoessly, 13 Elias Keller, 14 Simon Greder, 15 Tobias Fumasoli, 16 Chris Walenta, 17 Fabio Mercorella, 18 Oliver Wolf, 19 Steven Blondin, 20 Christian Glatthard, 21 Joel Brühlmann, 22 Alaric Wanner, Clive Colbert (Coach), Ann de Wit (Medic)

 

RC Würenlos 22 – 20 RC Basel

11.10.2015 in Würenlos

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Es ist nicht lange her, seit der Rugby Club Würenlos in Basel gegen das Future Team eine Nati-C-Partie ausgetragen hat. Ein starker Sieg damals für den RCW in dieser Begegnung. Bemerkenswert ist hier jedoch, damals im Anschluss besiegte die 1. Mannschaft des RC Basel in einem legendären Spiel den Rekord-Schweizermeister Hermance aus Genf. In der Zwischenzeit ist die erste Basler Mannschaft von der Nationalliga A abgestiegen und traf an diesem Tag nun gegen eben dieses Würenlos, welches sich bekanntlich mittlerweile in der NLB behauptet.

Die Vorzeichen hier natürlich klar, die Würenloser – zuletzt gegen Bern knapp gescheitert – waren Aussenseiter, aber hungrig nach weiteren Punkten!

Pünktlich um 15 Uhr wurde die Partie vom Schiedsrichter angepfiffen und der Start begann furios: Als ob es da Giant-Burger mit Pommes für lau gäbe, sprintete der Würenloser Prop Martin Weisshaupt ganz am Rande des Spielfelds und trug den Ball unwiderstehlich in den Basler 22er, wo er nur mit unfairen Mitteln gestoppt werden konnte. Der Würenloser Scrum-Half Nik Notter nutzte dann die Verwirrung in der Basler Verteidigung eiskalt aus, indem er den Penalty blitzschnell ausführte und sich ins rettende Malfeld stürzte. Nicht viel später dann, gelang dem Heimteam eine herrliche Ballstafette über die komplette Spielfeldbreite, welche unter grossem Jubel von David Wheeler erfolgreich als Try verbucht werden konnte. Für den RCW war dies wahrlich ein Start nach Mass, doch wer hier im Anschluss einen gemütlichen Spaziergang erwartete, wurde jäh enttäuscht!

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Eine ärgerliche Undiszipliniertheit eines Würenloser Routiniers, hatte schmerzliche Folgen für seine Mannschaft. Nicht nur musste das Team 10 Minuten in Unterzahl spielen, ebenfalls wurde der bereits für Würenlos angezeigte Penalty in einen Basler Strafstoss umgemünzt – deren Kickspezialist liess sich nicht lange bitten und verwandelte problemlos.

Die starke Anfangsphase des Heimteams war hiermit sicherlich jäh gebremst, es galt den Schaden so tief zu wie möglich zu halten. Doch die Basler fanden ihrerseits immer besser ins Spiel. Eine überlegene Druckphase brachte die Gäste tief in die Würenloser Hälfte. Als die Basler ein Line-out nahe der Würenloser Trylinie durchführen duften, war allen klar: Mittels eines offenen Gedränges (engl. „Maul“) wollten die Balser mit aller Wucht diesen ersten Versuch erzielen. Eine Spiel-Variante, welche in der Tat sehr schwierig auszuführen, aber noch viel schwieriger zu verteidigen ist. Manche Damen kennen dieses Gefühl vielleicht vom Samstag-Nachmittags Ausverkauf im H&M – eine schiere Ansammlung mitunter auch elefantösen Menschen bahnt sich ungestüm ihren Weg, notfalls und wenn sich die Gelegenheit bieten auch mal über die bemitleidenswerten Körper.

Zurück zum Spiel. Um ein deratiges „Maul“ zu stoppen, müssen also blitzschnell alle verfügbaren Gedrängespieler dieses Paket aus gebundenen Männern stoppen und zurück oder zur Seite drücken. Verliert die Verteidigung das Gleichgewicht und stürzt, wertet der Referee dies als Verhinderung des Tries und gibt die Zähler.

Es war dann wies kommen musste, die Basler preschten mit der Intensivität eines Omnibusses in die überforderte Verteidigung. Der Gegentry war Realität.

Es folgte weiter ein offener Schlagabtausch im Mittelfeld. Der Würenloser Gedrängespieler Roman Suter konnte sich dann plötzlich von seinen Verteidigern lösen und spurtete mit lautstarker Unterstützung des Heimpublikums Richtung Basler Tryzone. Da auch der Fullback keine Verteidigungsmöglichkeit sah, konnte das Score wieder zu Gunsten des RCW erhöht werden!

Die Würenloser drückten im Anschluss weiter nach vorn, der Bonuspunkt war greifbar nah. Die Basler Verteidigung zeigte sich jedoch dann phasenweise extrem stark. Trotz wuchtiger Würenloser Vorstösse gelangen den Angreifern kaum Meter. Die von Coach Clive Colbert stetig geforderte Überschreitung der Gain-line (effektiver Raumgewinn) konnte selten erreicht werden!

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Auch zeigten die Basler auf der Linie eine überzeugende Leistung im Ball-Handling und Passspiel. Die Würenloser Defensive war vehement gefordert und bekundeten oft Mühe alle aufgerissenen Lücken schliessen zu können. Mit zwei weiteren Tries schlossen die Basler auf dem Scoreboard auf, alles war hier möglich! Es bedachte einer konzentrierten und vorallem leidenschaftlichen Schlussphase des Heimteams um die Punkte über die Runden zu bringen. Mit einem hauchdünnen Vorsprung von 2 Punkten konnte der RC Würenlos diese 1. Basler Mannschaft bezwingen!

 

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Am nächsten Samstag bereits findet das nächste Schlagerspiel statt. In Neuchâtel wird die dortige Mannschaft herausgefordert. Will der RCW seine starke Position in der Liga halten, werden weitere Punkte benötigt!

 

Endstand: RC Würenlos 22 – 20 RC Basel

Der RCW bedankt sich beim Referee für die Spielleitung, bei Basel für den fair geführten Match und ALLEN HELFERN UND ZUSCHAUERN FÜR DIE TOLLE UNTERSTÜTZUNG AM SPIELFELDRAND ! !

Man of the Match: Roman Suter

Tackler of the Match: Jan Podzorski

Best Performance Trophy: Davide Mancina

Tries: Nik Notter, David Wheeler, Roman Suter

Conversions: Nik Notter, Andreas Buri

Penaltiy: Nik Notter

Rugby Club Würenlos: 1 Martin Weisshaupt, 2 Tobias Bärtschi, 3 Alan Brice, 4 Marco Di Giacomo, 5 Thomas Sommer, 6 Hannes Merker, 7 Jan Podzorski, 8 Roman Suter, 9 Nik Notter, 10 Andreas Buri, 11 Dan Williams, 12 David Schwizer ©, 13 Benoit de Lussy, 14 Elias Keller, 15 David Wheeler, 16 Timon Inderbitzin, 17 Steven Blondin, 18 Fabio Mercorella, 19 Chris Walenta, 20 Corrie de Wit, 21 Sven Biland, 22 Alaric Wanner, Clive Colbert (Coach), Davide Mancina (water&health manager)

 

RC Würenlos 10 – 12 RC Bern

27.9.2015 in Würenlos

Stürmisch waren die Vorzeichen auf dieses Spiel Würenlos gegen Bern an diesem herbstlichen Sonntag. Eines der Zelte der heimischen Festeinrichtung hielt kurz vor dem Match entweder der extremen Anspannung hinsichtlich dem kommenden Schlagerspiel – oder aber auch einem heftigen Windstoss nicht stand. Es verabschiedete sich in luftige Höhen und landete am Boden zerstört. Nun die anwesenden Würenloser Rugby-Cracks nahmen es mit Humor, aber sicherlich hofften einige auch, später im Spiel gegen Bern nicht ähnliches Schicksal zu erleiden. Denn wer die Aufeinandertreffen dieser beiden Teams in der Vergangenheit studiert, stellt fest: Diese Duelle konnten an Härte und Intensivität jeweils kaum übertroffen werden.

Die Berner, mit mächtigem Gefolge und standesgemässem Car angereist, augenscheinlich eines NLB-Elite-Leaders würdig. Die Würenloser traten mit hochwertigem, aber schmalem Kader an, demzufolge musste auch schweren Herzens das Spiel der beiden 2.-Mannschaften abgesagt werden. An dieser Stelle richten wir ein herzliches Pardon an die zahlreichen Berner, welche an diesem Tag leider spielfrei bleiben mussten!

Das Spiel der beiden Fanionteams wurde dann jedoch pünktlich angepfiffen und der prophezeite Schlagabtausch hielt Einzug – von der ersten gespielten Sekunde !

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Das Tempo war auf beiden Seiten atemberaubend hoch. Ganz zur Freude der zahlreich angereisten Zuschauer und RCW-Fans auf der Ländliwiese nutzten die Würenloser den Rückenwind um den Ball jeweils tief in die gegnerische Hälfte zu schlagen, und behaupteten dort deutliche Spielanteile. Wenn in dieser starken Druckphase etwas negativ hervorgehoben werden muss, dann sicherlich die mangelnde Effizienz. Die Würenloser waren kurz vor der Trylinie zu harmlos und zu wenig abgeklärt, um einen Versuch zu legen. Die Berner Defensive hielt stand !

Auch auf der anderen Seite prallten die Berner Angriffsbemühungen immer wieder an der starken RCW-Abwehr ab.

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Das Spiel schien ebenso in den stehenden Bällen (Gedränge und Line-out) hart umkämpft aber relativ ausgeglichen.

Der Mann in den Berner Reihen, welcher an diesem Tag den Unterschied machen sollte, war klar deren Nummer 12. Die RCW Defensive bekundete zweitweilig erhebliche Mühe den bulligen Linienspieler zu kontrollieren. Einem wütenden Berserker ähnlich, Schritt er im Ballbesitz jeweils fast unhaltbar voran – obwohl die Verteidiger sich zu zweit oder gar zu dritt auf ihn stürzten – gelangen ihm insgesamt zwei Versuche !

Nach dem Seitenwechsel nun mit starkem Gegenwind konfrontiert, wurde die Heimmannschaft richtiggehend eingekesselt. Die Kickspezialisten brachten auch mit grossen Anstrengungen kaum befreiende Meter zustande. Einem fetten, ovalen Bumerang ähnelnd, drehte das Spielgerät jeweils in luftiger Höhe eine kontraproduktive Fluglinie, ganz zur Freude der Berner Gäste.

Kicken geht nicht, dann muss ich wohl spurten, dachte sich dann wohl der talentierte junge Würenloser Andreas Buri, welcher nach einem RCW-Gedränge flink über den halben Platz stürmte und unter frenetischem Jubel einen Versuch erzielen konnte.

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Auch wenn Würenlos an diesem Tag tapfer kämpfte, sollte sich – ausser dem verdienten Defensiv-Bonuspunkt – keinen Erfolg gegen Bern ergeben. Es gilt nun am kommenden Sonntag, 11.10.2015 in Würenlos gegen den NLA Absteiger Basel eine Top-Leistung abzurufen. Auch als klarer Aussenseiter müssen weitere Punkte das Ziel sein!

Endstand: RC Würenlos 10 – 12 RC Bern

 

Der RCW bedankt sich beim Referee für die Spielleitung, bei Bern für den fair geführten Match und ALLEN HELFERN UND ZUSCHAUERN FÜR DIE TOLLE UNTERSTÜTZUNG AM SPIELFELDRAND !

 

Man of the Match: Roman Suter

Tackler of the Match: Dan Williams

Best Performance Trophy: Hannes Merker

 

Try: Andreas Buri

Penalties: Andreas Buri

Conversation: Andreas Buri

 

Rugby Club Würenlos: 1 David Wiedemeier, 2 Davide Mancina, 3 Alan Brice, 4 Marco Di Giacomo, 5 Thomas Sommer, 6 Corrie de Wit, 7 Jan Podzorski, 8 Roman Suter ©, 9 Andreas Buri, 10 David Schwizer, 11 Adrian Nägeli, 12 Rui Veloso, 13 Dano Indermaur, 14 Sven Biland, 15 Dan Williams, 16 Tobias Bärtschi, 17 Timon Inderbitzin, 18 Chris Walenta, 19 Nicolas Maloberti, 20 Hannes Merker, 21 Cornelius Torkuhl, Clive Colbert (Head-Coach), Wim van der Merwe (Scrum-Coach), Ann de Wit (Medic), Martin Schwizer (Presse)