26.09.2016 in Würenlos
Viele Zuschauer und Freunde des Rugby Club Würenlos haben sich am vergangen Sonntag, auf der Ländliwiese versammelt. Zu Gast an diesem Tag der RC Yverdon-les-Bains. Dessen Palmarès beeindruckt: 2-facher Schweizer Meister, 4-facher B-Meister und 2 mal Cupsieger! Nach personellen Problemen folgte dann vor 2 Jahren der freiwillige „Neustart“ in der vierthöchsten Liga.
Auf Seiten der Würenloser war die Devise unmissverständlich, der schwache Saisonauftakt mit der Niederlage gegen Biel musste korrigiert werden. Zumindest das Kader versprach einiges, Trainer Colbert und Assistent Hoessly konnten das Matchblatt nach Belieben füllen, es meldeten sich zudem einige Stammspieler aus Verletzungspause und Reisetätigkeit zurück.
Der Schiedsrichter pfiff die Partie an, und aufgrund eines Kickfehlers dauerte es nicht lange bis die beiden Gedränge ein erstes Mal aufeinander trafen. Das Gedränge (engl. Scrum), bei welchem beiderseits Acht kräftige Spieler sich in ein gebundenes Packet verwandeln, darauf wartend bis ein Spieler der im Ballbesitz befindlichen Mannschaft das Ovale Ding mittig einrollt. In demselben Moment wird also gemeinsam möglichst flach nach vorne gestossen – ähnlich einem umgekehrten Seilziehen – müssen die Gegner bestensfalls einige Meter zurückgedrängt werden. Ein durchaus physisches Aufeinanderprallen, aber genauso ein mentales Duell. Denn oft entscheiden Nuancen und Momentum darüber, welches Team danach Ballbesitz behält, oder vom Gegner gar erobert.
Aber zurück zum Spiel. Eben ein solches Gedränge wurde veranstaltet, mit leichten Vorteilen für die Gäste aus dem Welschland. Ausnutzen vermochten die dies jedoch nicht! Die Würenloser Mannschaft trat danach extrem abgeklärt und stark auf.
Die Romands, welche in dieser noch jungen Saison bisher zweimal siegreich waren, wurden in deren Hälfte gedrängt und gleich festgenagelt. Als der Schweiz/Kanadische Flügelflitzer David Wheeler seitlich die Verteidigung ein erstes Mal durchbracht und den Ball hinter der Linie platzierte, waren bereits Jubelgesänge hörbar. Der Schiedsrichter – natürlich nicht wie Nigel Owens & Co mit Videobeweis ausgestattet – entschied auf „no Try!“, er sah Wheeler bei seinem Spurt bereits Millimeter im Seitenaus. Da jeder weiss, Reklamationen und Spielertraube um den Schiedsrichter sind verpönt und genauso unnütz, so wurde der Entscheid anerkannt und weitergespielt.
Es dauerte allerdings nicht lange, bis die Würenloser Equipe zum grossen Schlag ausholte. In der ersten Hälfte noch mit 18 – 0 vorn, brachen dann nach der Pause alle Dämme. Nicht das diese erfahrene Truppe aus Yverdon hier schwach auftrat: wohl ohne volle Ersatzbank angetreten, handelte sich offensichtlich um eine schlagkräftige Mannschaft! An diesem Tage jedoch, spielte Würenlos bestimmt eine Klasse besser, denn Try um Try konnte erzielt werden. Erwähnenswert bestimmt der „Hattrick“ des Würenloser Prop Martin Weisshaupt, welcher zeitweise wie eine unheilige Mischung aus Gazelle und Breitmaulnashorn die Gegner narrte. Auch der antrittsschnelle Linienspieler Andy Peterhans konnte mit zwei sehenswerten Versuchen überzeugen. Doch da Einzelleistungen im Rugby zwar für Zuschauer attraktiv wirken, jedoch selten ein Spiel entscheiden, muss hier das Lob vorallem der ganzen Würenloser Mannschaft sowie dem kompletten Trainerstab ausgesprochen werden.
Fachkundige Stimmen bezeugten nach dem Spiel, eine solche bärenstarke Leistung gab hier lange nicht mehr zu sehen.
WEITER SO – RCW !!!
Endstand: RC Würenlos 57 – 7 RC Yverdon-les-Bains
Der RCW bedankt sich beim Referee für die Spielleitung, beim RC Yverdon-les-Bains für den fair geführten Match und ALLEN HELFERN UND ZUSCHAUERN FÜR DIE TOLLE UNTERSTÜTZUNG AM SPIELFELDRAND ! !
Man of the Match: Andreas Peterhans
Tackler of the Match: Timon Inderbitzin
Best Performance Trophy: Christian Roth
Tries: Martin Weisshaupt (3), Andreas Peterhans (2), Roman Suter, Steven Blondin, Nicolas Schaffner, Mr. X
Conversions: Andreas Buri (2), Alaric Wanner
Penalties: Andreas Buri (2)
Rugby Club Würenlos: 1 Martin Weisshaupt, 2 Davide Mancina, 3 Oliver Wolf, 4 Thomas Sommer, 5 Timon Inderbitzin, 6 Corrie de Wit, 7 Jan Podzorski, 8 Roman Suter, 9 Nicolas Schaffner, 10 Andreas Buri, 11 Simon Greder, 12 Olivier Gröninger, 13 Andreas Peterhans, 14 David Wheeler, 15 David Schwizer ©, 16 David Wiedemeier, 17 Steven Blondin, 18 Marco DiGiacomo, 19 Bart Cholewinski, 20 Anxelu “Angel” Rodriguez Fernandez, 21 Alaric Wanner, 22 Christian Roth, Urs Hoessly (Assistenz-Coach), Ann de Wit (Medic)