Während der Vorbereitung auf die neue Saison 20/21 stand am Wochenende ein Rugby-Day in Würenlos an. Die Ladies durften ihr erstes Spiel auf Nati-B Niveau bestreiten, und zwar gegen das Frauenteam der Zuger. Mehr Lesestoff gibt’s beim separaten Spielbericht.
Die Herren durften jedoch an diesem Wochenende im Generationenduell eine Partie austragen. Jung gegen Alt, Milch gegen Wein, unter 30 Jahren vs. über 30 Jahren. Wer beim letztjährigen Jubiläum dabei war, wusste, dass die «Knusprigen» gerade den Sieg noch halten konnten. Würde es dieses Jahr anders werden?
Die heutige Spielleitung übernahm der erfahrene Schiedsrichter Ethan Glass, der junge Mann aus Schottland. Nach den abgeschlossenen Bestechungsversuchen wurde dann doch noch das Spiel lanciert. Es gab bereits mächtig Druck von den Jungen, die Knackigen konnte jedoch viele der Angriffe aufhalten. Die Tackles sassen und es musste für ein Raumgewinn gekämpft werden. Phase um Phase setzten die Jungen an, fast wie junge Gazellen könnten man meinen. Schliesslich gelang es den Jungen doch, den ersten Try zu legen und mit einer Conversion 7 zu 0 in Führung zu ziehen.
Die Alten schüttelten diesen Umstand jedoch ab. Erfahrung und Ruhe werden auch Punkte bringen. Erbarmungslos wurde um den Ball gekämpft, bis schliesslich die Jungen tief in ihrer 22er ein Line-out bekamen. Der Ball wurde sauber geworfen und schnell zum Flyhalf gespielt, welcher für ein Kick ansetzte, damit ein Raumgewinn erzielt werden konnte. Durch einen Charge-Down konnte der Kick aber abgewehrt werden. Der Ball rollte unkontrolliert auf dem Boden, bis einer der Alten sich den Ball schnappen konnte, ein kurzes schnelleres Gehen vorzeigte, gegen einen jungen Flügelspieler sich behaupten musste und schliesslich nach 4 Metern einknickte und so den ersten Try für die Alten holte. Leider konnte keine Conversion geholt werden und so war der Zwischenstand 7 zu 5.
Ans Aufgeben dachte keiner, jedoch war die willkommene Wasserpause etwas Wunderbares. Die Jungen versammelten sich im Kreis und es wurde heiss diskutiert. Die Alten bewegten sich eher wie eine Herde… ähem… Büffel zum Wasserloch. Ruhig wurde über zwei, drei Sachen gesprochen und schon ging es weiter.
Und los ging es von Neuem: starke Tackles von beiden Seiten sowie nur wenige Meter Raumgewinn. Wie schon im letzten Jahr wurde keinem etwas geschenkt. Die Alten punkteten mit Gewicht und die Jungen mit Geschwindigkeit. Jedoch konnte kein klarer Vorteil gewonnen werden. Die erste Halbzeit verstrich und es konnte von beide Seiten keine Punkte mehr gemacht werden.
Nach dem die Wasserstanks wieder aufgefüllt wurden, ging die zweite Halbzeit los. Wie in der ersten Hälfte wurde kaum Raumgewinn erzielt. Jedoch gab es immer wieder von beiden Seiten Durchbrüche. Leider konnte keiner etwas daraus machen, bis ein knackiger Ü30er seine ehemaligen Fussballqualitäten zeigte und den Ball hinter die Linie für die Führung legte, zusätzlich konnte ein Conversion für mehr Punkte geholt werden. Neuer Zwischenstand: 7 zu 12.
Allmählich schlichen sich bei den Alten Fehler ein und so geschah es, dass ein Penalty vergeben wurde. Gekonnt wurde der Ball platziert und 3 Punkte für die U30er geholt. Schon war der Punktestand wieder eher knapp mit 10 zu 12.
Die Jungen Geier liessen nicht los und setzten Angriff um Angriff um. Gutes Zusammenspiel und gekonnte Läufe mit den jungen Beinen liessen die Alten teilweise, naja, alt aussehen. Mit zwei drei Side-Steps schlich sich ein noch U30er durch die Linie und konnte so einen Try verbuchen. Gleich folgte auch schon die Erhöhung auf 17 zu 12.
Plötzlich erwachte die alte Büffelherde. Phase um Phase, Spielzug um Spielzug – Ja nicht den Ball verlieren. Bis knapp 1 Meter vor der Tryline der Jungen arbeiteten sie sich vor, dann wurden sie wieder zurückgedrückt, danach wieder vorwärts… Wahrlich Sensation-Rugby! Die alten Geier liessen nicht locker genau so wie die Jungen. Es wurde getacklet. Es wurde gerannt. Es musste beidseitig tief eingeatmet werden. Es schien als würden diese Herde Büffel es doch zum zweiten Mal schaffen, doch dann gelang es den Jungen den Ball zu schnappen und in der letzten Minute die Führung und den Match für sich zu halten und zu beanspruchen.
Spielstand nach 60 Minuten; Unter 30 17:12 Über 30.
Spass hats gemacht. Ein Sieg, welchen es nur einmal im Jahr zu schnappen gilt. Dieses Mal gelang dies den Jungen, vielleicht sieht es nächstes Jahr anders aus.
Wir danken allen, die dabei waren, Zuschauer, Organisatoren, Perskindol-Sponsors, Schiedsrichter und Spieler/innen und Junioren, welche diesen Tag so unvergesslich gestaltet haben. Es hat mächtig Spass gemacht.